Magnete und Magnetsysteme
Aluminium-Nickel-Kobalt-Magnete

Aluminium-Nickel-Kobalt-Magnete

AlNiCo-Magnete (Aluminium-Nickel-Kobalt) sind die älteste technisch angewendete Werkstoffgruppe der Permanent­magnet­legierungen. Mit ihnen konnten erstmals  hohe Remanenzflußdichten erreicht werden. Aufgrund der geringen Temper­atur­abhängigkeit ihrer magnetischen Kenngrößen, die einen Einsatz der AlNiCo-Magnete bei Temperaturen von -270°C bis + 500°C ermöglichen, spielen sie nach wie vor eine große Rolle in der Technik. Denn die Koerzitivfeldstärken sind verglichen mit anderen Magnetwerkstoffen gering, was bedeutet, dass AlNiCo-Magnete anfällig gegen entmagnetisierende Felder sind. Deshalb ist bei Aluminium-Nickel-Kobalt  Magneten besonders auf die richtige Dimensionierung  zu achten um ein ausreichendes Energieprodukt zur Verfügung zu haben. Das optimale Verhältnis von Länge zu Durchmesser beträgt 4 : 1, verringert man das Verhältnis werden die Magnete instabil.

Verfahren der Herstellung

Die Herstellung der AlNiCo-Werkstoffe erfolgt auf schmelzmetallurgischem (gegossenes AlNiCo) oder pulver­metall­urgischem Weg (gesintertes AlNiCo). Beim Gussverfahren werden die Werkstoff­elemente aufgeschmolzen und in Formen abgegossen, beim Sinterverfahren wird Werkstoffpulver unter hohem Druck von bis zu 8t/cm² verpresst und anschließend unter Vakuum oder Schutzgas gesintert. Welches Verfahren zur Herstellung angewendet wird entscheidet sich aufgrund der jeweiligen Applikation. Steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund empfiehlt sich gegossenes Material, benötigt man konstante magnetische Werte sollten die Magnete im Sinterverfahren hergestellt werden. AlNiCo Magnete sind sehr hart und spröde, sie können nur durch Schleifen bearbeitet werden. Sie sind sowohl korrosionsstabil, als auch unempfindlich gegen die meisten Säuren. In ungünstiger Atmosphäre kann sich an ihnen jedoch leichter Flugrost bilden.

Magnetische Eigenschaften AlNiCo

Gesintert
Magnetische Eigenschaften AlNiCo gesintert
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Gegossen
Magnetische Eigenschaften AlNiCo gegossen
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AlNiCo-Magnete im Überblick

  Rohstoffe:    Aluminium (Gew-%: 8-13), Nickel (13 - 28), Kobalt (5 - 42), Kupfer (2 - 6), Titan (0 - 9), Nb, Si,  Fe als Restmengen  
  Stoffformel:    AlNiCo  
  Verfügbarkeit der Rohstoffe:   Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste, es  muss allerdings meist aus Bauxit gewonnen werden. Vorkommen in  Russland, Indien, Jamaika, Australien, Brasilien und den USA. Nickel wird aus kupferhaltigen Eisenerzen gewonnen. Hauptvorkommen in Russland, Australien und Kanada. Kobalt selten und neuerdings starken preislichen Schwankungen unterworfen. Hauptförderländer Kongo, Sambia, Australien, Kanada, Russland und Kuba.  
  Herstellung:   Im Gussverfahren oder Verpressen des Werkstoffpulvers  mit oder ohne Magnetfeld, danach Sintern der Presslinge im Vakuumsinterofen oder unter Schutzgas.  
  Vorteile:   Einsatztemperatur zwischen -270°C und 500°C (550°C), gute Korrosions- und chemische Beständigkeit deswegen keine Beschichtung notwendig  
  Nachteile:   geringe Koerzitivfeldstärken, deshalb empfindlich gegen entmagnetisierende Felder.  Aufgrund der hohen mechanischen Härte nur durch Schleifen bearbeitbar  
  (Max.) Arbeits-temperatur:   -270°C bis  550°C (bei optimaler Geometrie)  
  Physikalische Eigenschaften:  
Thermischer Ausdehnungskoeffizient: 11-12 10 -6/° C
Thermische Leitfähigkeit: 10-50 W/m·K
Spez. elektr. Widerstand: 0,45-0,55 µΩ m
 
  Mechanische Eigenschaften:  
Zugfestigkeit:    80-300 MPa
Druckfestigkeit:               300-400 MPa
Elastizitätsmodul:            100-200 10³MPa
Härte:   300-400 HV
 

 

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